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Annette Spratte – Die Tochter der Hungergräfin

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Artikelnummer: 332282

Beschreibung

Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts
Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein hinter den schützenden Mauern des elterlichen Schlosses auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber: Die mächtigen Kurfürsten von Köln und Trier erheben ebenso Anspruch auf die Grafschaft wie verschiedene Mitglieder der eigenen Familie.
Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht. Ernestine steht jedoch vor einer ganz anderen Frage: Wen wird sie gezwungen sein zu heiraten?
Dieser Roman zeichnet das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau nach, deren beeindruckende Haltung auch heute noch zu inspirieren vermag.

ISBN/EAN: 9783963622823 | Seitenzahl: 320 | Einband: Paperback | Masse: 13.5 x 20.5 cm

2 Bewertungen für Annette Spratte – Die Tochter der Hungergräfin

  1. 5 von 5

    annislesewelt

    Schon von der ersten Seite an hat mich dieses Buch in den Bann gezogen und ich konnte es nur mit Mühe aus der Hand legen.
    Die Geschichte von Ernestine, ihrer Mutter Gräfin Louise Juliane und ihrer Schwester Johannette erzählt von einem Kampf um das Erbe.
    Das Töchter eine Grafschaft erben war zu der damaligen Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Doch Gräfin Louise Juliane gibt nicht auf.
    Sie ist eine starke Frau die zielstrebig und fest, mit einem großen Vertrauen auf Gott und im Bewusstsein ihrer Verantwortung , ihren Weg geht.

    Ernestine hat einige Lektionen zu lernen und ist doch, trotz kleiner Schwächen, sehr sympathisch und liebenswert, Ihre Entwicklung ist sehr interessant. Es ist toll zu sehen wie sie sich vom Mädchen in eine junge Frau entwickelt.
    Wie sie lernt Verantwortung zu übernehmen, Gott zu vertrauen und nicht nur an sich selbst zu denken.

    Hach, alle Protagonisten sind wundervoll in vielen Facetten charakterisiert und wirken lebendig.
    Es gibt kleine Einblicke in die Pflichten und Aufgaben eines Grafen (einer Gräfin) die sehr viel Verantwortung zu tragen hatten.

    Gräfin Louise Juliane ist da ein starkes Vorbild, eine wunderbare Frau die nicht nur ein Herz für ihr Volk hat sondern auch einen unerschütterlichen Glauben an Gott.

    Dieser Glaube zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch, ganz dezent und doch deutlich eingearbeitet.

    „Die Tochter der Hungergräfin“ ist eine phänomenaler Roman der ganz langsam und sacht, ohne große Dramatik, aber mit viel Gefühl von Hunger und Verzweiflung, Verrat und Vergebung, Kampf und Hoffnung, Mut und Zielstrebigkeit sowie einer großen Liebe zu anvertrauten Menschen erzählt.

  2. 5 von 5

    Marianne

    Ernestine ist erst zehn, als ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt wird. Das 1626 geborene Mädchen muss mit ihrer Mutter und Schwester heimlich fliehen, denn ihr Bruder ist gestorben. Da der Vater schon seit Jahren nicht mehr lebt, sicherte dieser männliche Nachkomme den Grundbesitz der Familie. Gleich nach seinem Tod drohen Verwandte der Familie ihre Besitztümer zu entreißen.

    Ernestines Mutter kämpft erbittert für ihr Land. Das macht sie nicht aus eigennützigen Gründen, sondern weil sie die Landbevölkerung vor einem gemeinen Herrn schützen will. Dieser Kampf dauert lange und führt unter anderem dazu, dass Ernestine und ihre Familie hungern müssen, da sie sich in ihrer Burg verschanzen.

    Dieser Roman wird aus der Sicht Ernestines erzählt und beginnt mit dem Tod ihres Bruders. Die Stimme dieses Kindes ist authentisch, wenn sie von den Entbehrungen erzählt, die für sie als verwöhnte Adlige neu sind.

    Im zweiten Teil trifft der Leser auf die mittlerweile 14jährige Ernestine. Noch immer ist die Frage nach den Eigentumsrechten der Familie nicht geklärt. Sie reist mit ihrer Mutter nach Regensburg und wird dabei in die Gesellschaft eingeführt, da sie sich mit vierzehn im heiratsfähigen Alter befindet.

    Am Anfang des dritten Teils ist Ernestine achtzehn und übernimmt immer mehr Verantwortung als Junggräfin. In diesem und im nächsten Teil geht es vor allem darum, wie Ernestine am Beispiel ihrer Mutter lernt selbstlos für die Bedürfnisse der ihr Anvertrauten zu sorgen.

    Der innere Kampf um Selbstlosigkeit ist ein Hauptthema dieses Buchs. Schon als Kind überlegt Ernestine, „Was für ein Mensch wollte ich sein? Eine Herrin, die es sich auf Kosten ihrer Untertanen gut gehen ließ? Oder jemand wie meine Mutter, der das Wohlergehen ihres Volkes am Herzen lag?“ Als junge Erwachsene beschließt sie, „Ich wollte mein Bestes geben, weil diese Menschen mir nicht egal waren. Ich wollte mein Bestes geben, weil ich sie liebte, und plötzlich verstand ich, dass das der Kern einer göttlichen Berufung war: Die Liebe Gottes sprang über auf ein menschliches Herz und trieb es an.“

    Ein großes Plus dieses Buchs sind die gutgezeichneten Charaktere. Ihre Persönlichkeit wird so gut wiedergegeben, dass man beim Lesen meint sie zu kennen. Die Lebensumstände in dieser längst vergangenen Zeit kennenzulernen, macht den Reiz dieses Buchs aus. Einmal angefangen, fällt es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Dazu beruht diese Geschichte auf Tatsachen, was sie noch faszinierender macht.

    Fazit: Eine interessante Erzählung über den Kampf einer Gräfin für ihr Erbe, zu einer Zeit, in der Frauen wenig zu sagen hatte. Die Wandlung eines selbstsüchtigen Kindes zu einer Frau, die das Wohl der anderen sucht, wird spannend wiedergegeben. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Erzählungen lieben.


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