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Carrie Turansky – Weiter als der Ozean

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Artikelnummer: 817705

Beschreibung

Verschickt auf die andere Seite der Welt
London, 1909: Nach dem Tod ihres Mannes kämpft Edna McAlister darum, für ihre drei jüngsten Kinder zu sorgen. Ihre älteste Tochter Laura ist auf einem Anwesen als Hausmädchen beschäftigt. Als Edna ernsthaft erkrankt, werden die Kinder in einem Waisenhaus untergebracht – noch bevor Laura das Sorgerecht für ihre Geschwister einfordern kann. Die junge Frau weiß um die Tatsache, dass Tag für Tag hunderte britischer Kinder nach Kanada verschifft werden. Laura beschließt zu handeln. Gleichzeitig findet der junge Anwalt Andrew Frasier heraus, dass bei der Vermittlung der Kinder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gemeinsam mit Laura macht er sich auf die Suche nach den drei Geschwistern.
Dieser Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Er beleuchtet das Schicksal einer jungen Frau, die trotz schwieriger Situationen erlebt, dass Gottes Hand sie auch im tiefsten Tal schützt und hält.

ISBN/EAN: 9783957347053 | Seitenzahl: 432 | Einband: Gebunden | Masse: 13,5×21,5 cm

2 Bewertungen für Carrie Turansky – Weiter als der Ozean

  1. 5 von 5

    claudi-1963

    „Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht.“ (Psalm 82,3)
    London 1909: Der Tod ihres Ehemanns trifft Edna McAlister ziemlich unverhofft. Mit Näharbeiten versucht sie, ihre Zwillinge Katie und Garth sowie Grace ihre Jüngste über Wasser zu halten. Laura, ihre Älteste, arbeitet währenddessen als Kammerzofe außerhalb Londons. Doch dann wird Edna schwer krank und muss sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf einmal stehen die drei Kinder alleine da. Als man Garth beim Stehlen eines Brots erwischt, werden sie getrennt und in Waisenhäuser untergebracht. Doch ehe Laura ihnen helfen kann und die Mutter wieder gesund wird, erfährt sie, dass man ihre Geschwister nach Kanada verschickt hat. Andrew Fraiser, der Sohn ihrer Arbeitgeberin, möchte ihr helfen. Doch ehe sie ihn darum bitten kann, versucht Laura die Geschwister auf eigene Faust zu finden. Nichtsahnend begegnen sich die beiden jedoch auf demselben Schiff nach Kanada. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Geschwistern, was nicht gerade einfach ist.

    Meine Meinung:
    Das zauberhafte Cover stellt schon ein wenig den Inhalt dieser Geschichte dar und passt sehr gut dazu. Der Schreibstil ist unterhaltsam, bewegend und emotional, sodass mir die Geschichte wirklich ans Herz geht. Besonders dadurch, dass sie auf wahren Begebenheiten basiert. Arme, verwaiste und obdachlose Kinder und Jugendliche ohne ein normales häusliches Umfeld galten im Großbritannien seit dem 17. Jahrhundert als soziales Problem. Deshalb verschiffte man viele Jahre Kinder nach Kanada oder Australien, wo Wohltätigkeitsorganisationen oder Kirchen ein neues Zuhause für sie suchten. Doch leider waren die Unterbringungen nicht immer ideal für die Kinder. Einige Familien suchten nur billige Arbeitskräfte und ließen die Kinder den ganzen Tag schwer arbeiten. Dazu bekamen sie oft viel zu wenig zu essen und an Liebe fehlte es natürlich völlig. Im Grunde ging es einigen Kindern nicht besser als Sklaven. Die britische Regierung förderte das ganze noch, ohne danach zu schauen, ob die Kinder wirklich gut untergebracht waren. Mitunter kam es dabei vor, dass Fehler unterliefen und Eltern dieser Emigration gar nicht zustimmten. Dadurch waren die Kinder dann nach der Verschiffung nicht mehr auffindbar. Das England im Thema Waisenhäuser kein Einzelfall war, kann ich mir gut vorstellen. Den auch die Heime in Deutschland waren nicht besser gewesen. Um genau diese Problematik geht es der Autorin in dieser Geschichte. Hauptsächlich geht es dabei um den Werdegang von Katie und die Suche Lauras nach ihren Geschwistern. Ich war wirklich entsetzt darüber, wie man nicht nur in den Waisenhäusern Großbritanniens, sondern ebenso in den neuen Familien Kanadas mit den Kindern umging. Dass man nicht einmal die Möglichkeit hat, seine Kinder wieder zubekommen, wenn es einem besser geht, hat mich schon schwer erschüttert. Das eine Regierung mehr zu sagen hat als die eigenen Eltern, selbst wenn die nachweisen kann, dass es den Kindern bei einem gut geht, fand ich unwürdig. Ich bin froh, dass sich inzwischen in all den Jahren vieles geändert hat. Dass man überhaupt auf die Idee kam, Kinder aus ihrer Heimat zu reißen, ist unfassbar. Nur gut, dass Katie und Laura ihren Glauben haben und dadurch ihr Schicksal in Gottes Hand legen können, selbst wenn sie mitunter mit Gott hadern. Carrie Turansky hat hier ein wirklich bewegendes Kapitel der englischen Geschichte hervorgeholt. Dabei gefiel mir besonders die Beschreibungen des damaligen Londons mit all seiner Problematik. Ebenso wie die Verschiffung, bei denen es oft Unfällen gab und Kinder dabei sogar ums Leben kamen. Besonders beeindruckend hat mich die unaufhaltsame Suche von Laura nach ihren Geschwistern. Gut eingefügt waren außerdem die Gebete und geistlichen Gedanken, die hier mit kursiver Schrift dargestellt werden. Schade nur, dass man erst am Ende erfährt, das dies erst der erste Teil der Geschichte war und es eine Fortsetzung gibt. Doch so warte ich nun gespannt auf den zweiten Teil, kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne dafür.

  2. 5 von 5

    N. B.

    England 1909 – Für die 14jährige Katie hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre nahezu alles verändert. Der Vater ist unerwartet gestorben, die übrige Familie konnte sich das schöne Häuschen nicht mehr leisten, ihre große Schwester Laura musste weit weg gehen für eine Anstellung und nun ist auch noch ihre Mutter schwer erkrankt. Nun muss sie sich vorerst um ihren Zwillingsbruder Garth und die kleine Schwester Grace kümmern. Aus der Not heraus begeht Garth eine Gaunerei und plötzlich landen alle drei im Heim und sollen nach Kanada emigriert werden. Viel zu spät erfährt Laura davon und tritt nach zahlreichen Zurückweisungen selbst die Reise nach Kanada an. Ob sie doch noch Hilfe findet und ihre Geschwister wohlbehalten nach London zurückholen kann?

    „Weiter als der Ozean“ ist der erste deutschsprachige Roman von Carrie Turansky und meiner Meinung ist ihr damit ein toller Auftakt gelungen. Ich habe zwar schon öfter Romane gelesen, in denen Menschen zwangsweise emigriert wurden – aber dieser Roman zeigt, dass dies auch mit Kindern in großem Umfang geschehen ist. Das habe ich vorher in keinem Roman lesen können. Auch die Rechtslage in dieser ganzen Sache wird gezeigt und man ist einfach nur erschüttert. Ich bin froh, dass die Autorin sich diesem Thema angenommen hat und ihr trotz des schweren Themas ein sehr warmherziger und liebevoller Roman gelungen ist.

    Der Schreibstil war von Beginn an fesselnd, lebhaft und flüssig. Man war sofort in der Geschichte, es war durchweg spannend und ich fand es an keiner Stelle zu langatmig.

    Alle Charaktere sind authentisch und greifbar beschrieben, daher kann man stets gut ihrer und Gefühls- und Gedankenwelt folgen. Auch die Schauplätze und Geschehnisse sind stets bildhaft beschrieben, sodass man sich als Leser sämtliche Situationen sehr gut vorstellen konnte. Zum Ende fiebert man so sehr mit Laura mit, ob sie ihre Geschwister findet und nach Hause bringen kann, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

    Jedoch gibt es immer wieder Momente die einen wirklich fassungslos machen. Man sollte während des Lesens nicht vergessen, dass diese massenhafte Kinderverschickung damals tatsächlich so passiert ist und vermutlich auch die Leidenswege der Kinder denen im Buch sehr nahe kommen oder vermutlich noch schlimmer waren. Das berührt schon sehr und man sollte zu diesem Thema einfach mal was gelesen haben.

    Kurzum – wieder mal ein Buch vom Verlag Gerth Medien, dass ich förmlich verschlungen habe. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

    Uneingeschränkte Leseempfehlung!


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